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Datum: 27.03.2024

Arten im Garten: Der Komposthaufen - Herzstück des Gartens

Farbenfrohe Schmetterlinge, fleißige Wildbienen, flinke Eidechsen und jahrhundertealte Heilpflanzen – in den Gärten des Enzkreises gibt es viel zu entdecken. Vielleicht auch in Ihrem? Das Naturschutzamt des Enzkreises wird in den kommenden Monaten unter der Überschrift „Arten im Garten“ regelmäßig auf bemerkenswerte Gartenbewohner aufmerksam machen – und mit leicht umsetzbaren Tipps inspirieren und dazu motivieren, aktiven Naturschutz im eigenen Garten zu betreiben.

Kreisläufe schließen

Damit es im Garten wächst und grünt, läuft ständig eine Vielzahl natürlicher Prozesse ab. Die Nährstoffe, die die Obst-, Gemüse- und Zierpflanzen dem Boden für ihr gesundes Wachstum entziehen, müssen dafür stets vorhanden sein. Statt einem ausgelaugten Boden mit zugekauften chemischen Düngern entgegenzuwirken, kann dabei auf natürliche Kreisläufe gesetzt werden. All die verblühten Stängel, Gemüse- und Pflanzenreste, die nicht auf dem Teller landen, Rasenschnitt und sonstige organische Gartenabfälle werden im Kompost durch Bodenorganismen wie Würmer, Larven und Mikroorganismen in wertvollen Humus umgesetzt. Nur mit diesem Element der Zersetzung toten organischen Materials schließt sich der Nährstoffkreislauf und die einst von den Pflanzen aufgenommenen Nährstoffe stehen wieder für neues Wachstum zur Verfügung. Solche Kreisläufe kennzeichnen jedes funktionierende Ökosystem – und ein solches kann auch unser Garten werden!

Goldene Kompost-Regeln

Natürlich braucht die Umwandlung von Abfällen zu nährstoffreichem Humus Zeit und das Kompostieren will gelernt sein. Temperatur, Feuchtigkeit und Abfallzusammensetzung, all das hat großen Einfluss auf die verborgenen Prozesse im Komposthaufen.

Die Kleinstlebewesen im Kompost sind auf eine ausreichende Feuchtigkeit angewiesen, er sollte daher im Jahresverlauf nie austrocknen. Dafür kann es im Hochsommer notwendig werden, auch den Kompost regelmäßig zu wässern, um die Abbauprozesse am Laufen zu halten. Ein Platz im Halbschatten ist ideal, damit eine zu starke Austrocknung durch die Sonne verhindert wird. Das Kompostmaterial sollte stets feucht sein, wenn man beim Zusammendrücken mit der Hand jedoch Wasser herausdrücken kann, ist das Material allerdings zu nass.

Auch die Zusammensetzung des Kompostmaterials entscheidet über den Erfolg. Jegliche Obst- und Gemüsereste, Eierschalen, Kaffeesatz, Laub, Reisig, Äste und trockener Rasenschnitt dürfen ohne Einschränkungen auf den Kompost. In Maßen dürfen auch frischer Rasenschnitt, Holzstreu, Papier, unbehandelte Zitrusfrüchte und Asche von unbehandeltem Holz auf dem Komposthaufen entsorgt werden. Nicht auf den Kompost gehört jedoch Asche von Briketts, gekochte Essensreste, Brot, Katzenstreu, beschichtetes Papier sowie erkrankte und mit Schädlingen befallene Pflanzenteile. Denn es gilt zu beachten: Alles, was man auf den Kompost gibt, wird Teil des Gartenkreislaufs.

Haufenweise Gemütlichkeit

Alles was drauf kommt, ist totes Material und doch wimmelt das Leben auf dem Komposthaufen. Neben den fleißigen Zersetzern wie Asseln, Kompostwürmern, Käferlarven und Springschwänzen finden auch andere Bewohner einen willkommenen Unterschlupf im Kompost. Den Winter verbringen etwa Kröten und Blindschleichen gern im durch die Zersetzungsprozesse aufgeheizten Komposthaufen. Das sollte man beachten und den Kompost nie in der Zeit zwischen Oktober und März umsetzen.

Unter dem Umsetzen versteht man das Umschichten der unterschiedlich stark zersetzten Schichten, um die Prozesse erneut in Gang zu bringen Schon entstandener Humus wird dabei zudem entnommen, um ihn auf den Beeten auszubringen. Das würde für unnötige Unruhe im Winterquartier sorgen.

Damit die Bewohner auch den Kompost erreichen können, braucht es rundherum Öffnungen. Zudem sollte der Komposter direkt auf der Erde stehen, damit Regenwürmer und andere Bodenorganismen in den Kompost gelangen können.

Der Aufwand und die Geduld zahlen sich aus: Die fertige Komposterde ist bester natürlicher Dünger, reichert den Gartenboden mit Nährstoffen und Bodenorganismen an und verbessert die Bodenstruktur. Und entlohnt die Gärtnerin oder den Gärtner mit einer reichen Ernte und üppigem Wachstum im eigenen grünen Paradies!