Jugendhilfeplan - Planung, Prävention und Bildung
(§11-26 SGB VIII)
Leitbild des Enzkreises
Der Enzkreis begleitet junge Menschen auf ihrem individuellen Weg zu einem selbstverantwortlichen Mitglied der Gesellschaft.
- Der Enzkreis tritt für die Vernetzung aller Bildungsakteure einer Kommune ein, um die Chancengerechtigkeit im Bildungsbereich zu verbessern.
- Wir übernehmen Verantwortung für Jugendliche, setzen auf ein breites Spektrum von Jugendarbeit sowie Jugendsozialarbeit und fördern die offene Jugendarbeit in den Gemeinden. Wir unterstützen Kommunen bei der Finanzierung von Schulsozialarbeit.
- Wir beraten die Gemeinden bei der Planung von Kinder- und Jugendbeteiligungen.
- In Zusammenarbeit mit Gemeinden und freien Trägern setzen wir auf differenzierte, bedarfsgerechte Tagesbetreuungsangebote für Kinder und fördern die Entwicklung dieser Einrichtungen zu Orten der Familienbildung.
Bildung ist ein lebenslanger Prozess. Ziel für alle Kinder und Jugendlichen muss eine „durchgängige Bildungsbiographie“ sein. Gerade in Lebensbereichen in denen junge Menschen Übergänge bewältigen müssen, sollten sie bestmöglich begleitet und unterstützt werden. Ein Übergang ist häufig geprägt von Brüchen und Unbekanntem. Kinder und Jugendliche, die eine positive Bindung zu ihrer Heimatgemeinde aufgebaut haben und im Gemeinwesen gut verankert sind, können diese Übergänge in der Regel besser bewältigen.
Dies betrifft sowohl den Übergang von der Kita in die Schule, wie auch in den nachfolgenden Lebensjahren den Übergang von der Grundschule in eine weiterführende Schule, ggf. der Wechsel in eine andere Klasse, aber auch vom Schulabschluss ins Studium oder in eine Ausbildung und anschließend in den Beruf.
All diese Übergänge können nur dann gut gestaltet werden, wenn die verschiedenen Akteure zusammenarbeiten und sich gemeinsam mit den Betroffenen darauf vorbereiten.
Das Jugendamt Enzkreis denkt das Thema des demografischen Wandels bei allen Projekten mit (z.B. KiFaMi, Kita-Bedarfsplanung). Nach den aktuellen Trends ist es vor allem für die kommunalen Entscheidungsträger wichtig frühzeitig Weichen zu stellen, beispielsweise im Ausbau von Betreuungsplätzen, weiteren kinder- und familienorientierten Angeboten wie Eltern-Kind-Zentren, Familienzentren oder Mehrgenerationenhäuser. Der Enzkreis gehört zu den Kreisen, in denen sich die Zahl der 0- bis unter 21-Jährigen bis 2030 konstant halten wird. In der für die Tradierung von Gesellschaft besonders wichtigen Altersgruppe der 18- bis unter 21-Jährigen wird er in diesem Zeitraum jedoch 20 % verlieren und auch bei den 21- bis 25-Jährigen werden Rückläufigkeiten um 13 % erwartet. Daher sollten sich Fachkräfte aus den Arbeitsbereichen der Kinder- und Jugendhilfe sowie Entscheidungsträger aus Politik und Verwaltung fortlaufend mit den Herausforderungen, Folgen aber auch Chancen des demografischen Wandels befassen.
Um eine durchgängige Bildungsbiographie zu ermöglichen müssen verschiedene Bereiche, Akteure und Themen ineinandergreifen. So gilt es ein gutes aufeinander abgestimmtes Hilfe- und Präventionsnetzwerk (Präventionsketten) aufzubauen. Dies sind die Bereiche der Frühen Hilfen / Familienbildung, Kitas, Schulen / Schulsozialarbeit / Jugendarbeit und der Übergang von der Schule in den Beruf. Flankierend dazu führt das Jugendamt zahlreiche Projekte und Programme durch, um dieses Netzwerk stetig weiterzuentwickeln.