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Arten im Garten: Lebensräume für Vögel

Farbenfrohe Schmetterlinge, fleißige Wildbienen, flinke Eidechsen und jahrhundertealte Heilpflanzen – in den Gärten des Enzkreises gibt es viel zu entdecken. Vielleicht auch in Ihrem? Das Naturschutzamt des Enzkreises macht unter der Überschrift „Arten im Garten“ regelmäßig auf bemerkenswerte Gartenbewohner aufmerksam – und will mit leicht umsetzbaren Tipps inspirieren und dazu motivieren, aktiven Naturschutz im eigenen Garten zu betreiben.

Am Vogelhäuschen das zwitschernde Treiben der Gartenvögel beobachten: Bei Groß und Klein weckt das die Begeisterung für die Vogelwelt. Wenn man ein paar wichtige Punkte beachtet, schadet die Vogelfütterung auch ganzjährig nicht – beispielsweise in der sommerlichen Brutzeit, betont Ulrike Wolff, Natura2000-Beauftragte des Enzkreises: „Dazu zählen Sauberkeit, das richtige Futter, Wasser und eine Minimierung möglicher Gefahren.“

Drei Tipps für die Vogelfütterung

Damit die Futterstelle nicht zum Infektionsherd wird, gilt es darauf zu achten, dass die Vögel nicht direkt im Futter sitzen können. Für Körnerfutter bieten sich Silofutterhäuser oder Futtersäulen an. Zudem darf das Futter nicht nass werden und schimmeln. Kein geeignetes Futter sind Essensreste und Salzhaltiges. „Und zu jeder Futterstelle gehört auch eine Wasserstelle, die täglich gereinigt wird“, sagt Wolff: „Damit der heimische Vogelbestand durch die Fütterung gefördert und nicht minimiert wird, sollten Gefahrenquellen erkannt und vermieden werden: Futter in Plastiknetzen stellt eine Verletzungsgefahr dar, da sich die Vögel mit ihren Füßen darin verheddern können. Für Katzen sollte die Futterstelle möglichst schwer zugänglich sein. Und um Fensterscheiben für die Vögel sichtbar zu machen und so einen Aufprall zu vermeiden, bietet sich das Bekleben mit Fensterbildern an.“

Da geht noch mehr…

Eine klassische Vogelfütterung lockt die „üblichen Verdächtigen“ an, weiß die Expertin. „Um darüber hinaus eine größere Vogelvielfalt bestaunen zu können und denen zu helfen, die heute wirklich darauf angewiesen sind, kann der ganze Garten Möglichkeiten bieten.“ Im Siedlungsraum fehlt es nicht allein an Nahrungsquellen, es mangelt zudem an Nistplätzen, Nistmaterial, Sitzwarten und Wasserstellen. Ein guter Anfang ist gemacht, wenn heimische Beerensträucher und die ein oder andere Ecke mit Wildwuchs zur Verfügung stehen. Dort können Vögel Nahrung und Nischen zum Nisten finden und sich verbergen.

„Wenn so Strukturen und Lebensraum geschaffen werden, ist für die Fütterung schon von ganz allein gesorgt“, erklärt Ulrike Wolff. Heimische Sträucher wie Schneeball, Heckenrose und Hartriegel bieten geschützte Sitz- und Nistplätzen und dazu Früchte als Nahrung. Auch Stauden, Blumenreste und Samenstände liefern bestes Vogelfutter und Nistmaterial. Mit ein wenig Glück lassen sich so Körnerfresser wie Stieglitze, Finken, Ammern und Zeisige etwa an verblühten Sonnenblumen pickend beobachten.

In der Natur hänge alles zusammen, sagt Wolff. Gartenelemente wie Staudenbeete, Obstbäume und Wiesenkräuter kämen durch ihren Nutzen für die Insektenwelt indirekt den Vögeln zugute. „Viele heimische Vögel sind keine reinen Pflanzenfresser und damit auch vom Insektensterben betroffen“, so Wolff. In der Naturschutzpraxis werde dieser Entwicklung mit Maßnahmen wie dem Schutz von Hecken, Kleingewässern, Streuobstwiesen und blühenden Ackerrandstreifen im Außenbereich begegnet.

Fazit: Wer auch im eigenen Garten aktiv werden will, kann mit heimischen Sträuchern, Stauden und Obstbäumen und einer geschützten und sauberen Wasserstelle einen wichtigen Beitrag leisten. „Und schon bald werden Sie trillernd und zwitschernd für Ihren Einsatz belohnt“, verspricht die Fachfrau.

08.12.2023