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Gewaltschutz

Gewalt hat viele Gesichter. Jeder Mensch hat das Recht darauf, gewaltfrei zu leben. Dennoch findet Gewalt gegen Frauen alltäglich in allen gesellschaftlichen Schichten und in unterschiedlichen Formen mitten unter uns statt.


Häusliche Gewalt

 
Tipp 1:

Wenn Sie das Gefühl haben,
das ist nicht nur ein „normaler Streit“ –
ignorieren Sie dies nicht. Seien Sie
aufmerksam. Sprechen Sie mit anderen 
Nachbar*innen darüber.





 
Tipp 2:

Hängen Sie Flyer von Hilfsangeboten vor Ort
im Hausflur auf. Oder drucken Sie Zettel mit
der Rufnummer des bundesweiten Hilfetelefons 
116 016, die Sie zum Beispiel in Briefkästen
werfen können.

Die Kontaktaufnahme mit dem Hilfetelefon kann
anonym erfolgen. Sie müssen Ihren Namen nicht
nennen. Das Hilfetelefon ist kostenlos und
24 Stunden am Tag erreichbar. Die Mitarbeiter*innen
sprechen insgesamt 17 Sprachen.



 
Tipp 3:
Sprechen Sie die betroffene Person an und
fragen Sie vorsichtig nach, ob alles in Ordnung
ist. Bieten Sie Hilfe an (z.B. bei Arztbesuchen,
Vermittlung zu Beratungsstellen).
Wichtig ist, dass Sie allein mit der betroffenen
Person sprechen. Lassen Sie sich nicht abschrecken,
falls diese alles abstreitet.





 
Tipp 4:
Versuchen Sie, akute Konfliktsituationen zu 
unterbrechen. Klingeln Sie unter einem Vorwand
und fragen z. B. nach Mehl oder Eiern. 
Wichtig: wenn Sie sich unsicher fühlen, rufen Sie 
lieber gleich die Polizei.








 Tipp 5:
Wenn es nebenan bedrohlich wird,
sollten Sie nicht zögern. Rufen Sie den
polizeilichen Notruf unter 110.

Ihr Anruf kann Leben retten.


Das eigene Zuhause ist für viele nicht immer ein sicherer Ort.
Vor allem in Zeiten des Lockdown und der Herausforderungen durch die Corona Pandemie gehen Expert*innen davon aus, dass Gewalt in den Familien zunimmt. 

Mit der Kampagne „Hast du das auch gehört?“ wollen sich die Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Pforzheim und des Enzkreises dieser sich verschärfenden Problematik nähern und gezielt Nachbarschaft informieren.

Unter dem Motto „Eine aufmerksame Nachbarschaft ist die beste Prävention“ weist die Kampagne mit Postkarten und Plakaten auf die Herausforderungen Häuslicher Gewalt hin und zeigt auf, wie die Nachbarschaft aktiv unterstützen kann.

Die Postkarten  und Plakate stehen zum Download zur Verfügung.

Die Postkarten finden Sie hier in verschiedenen Sprachen:

Postkarte englisch (EN)

Postkarte französisch (FR)

Postkarte arabisch (AR)

Postkarte farsi (FA)

Postkarte kurdisch (KR)

Postkarte russisch (RU)

Postkarte türkisch (TR)

Postkarte italienisch (IT)

Postkarte rumänisch (RO)

Zusätzlich können die Postkarten und Plakate der Kampagne zum Verteilen in der eigenen Nachbarschaft, in Supermärkten, Apotheken oder aber Arztpraxen kostenfrei bei der Gleichstellungsbeauftragten des Enzkreises bestellt werden unter:
gleichstellungsbeauftragte@enzkreis.de

Einen Flyer zur häuslichen Gewalt in einfacher Sprache finden Sie hier:

Flyer häusliche Gewalt in einfacher Sprache 


Medizinische Soforthilfe nach Vergewaltigung

Im Helios Klinikum Pforzheim können Sie sich nach einer Vergewaltigung medizinisch und verfahrensunabhängig versorgen lassen.

Wenn Sie möchten, können Sie die Spuren von Ärzt*innen kostenlos und vertraulich dokumentieren und sichern lassen, ohne die Polizei einzuschalten.

Sie werden dann in der Rechtsmedizin Heidelberg für ein Jahr aufbewahrt.

Sollten Sie sich später für eine Anzeige bei der Polizei entscheiden, können die zuständigen Behörden auf die Beweise zurückgreifen.

Setzen Sie sich zeitnah mit dem Helios Klinikum unter 07231 969 - 425 70 in Verbindung oder wenden Sie sich an die Gynäkologie in der zentrale Notaufnahme des Helios Klinikums in der Kanzlerstr. 2 - 6 in 75175 Pforzheim.

Sinnvoll ist auch eine fachkundige Beratungsstelle aufzusuchen, die Sie professionell unterstützt:

-       Beratungsstelle für Erwachsene: pro Familia e.V. in Pforzheim unter: 07231 6075860

-       Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene bis 27 Jahre: Lilith e.V. 
         in Pforzheim unter: 07231 353434 

Ausführliche Informationen zum Angebot finden Sie unter: https://www.soforthilfe-nach-vergewaltigung.de/bundeslaender/baden-wuerttemberg/pforzheim-enzkreis/kliniken



Hilfe bei digitaler Gewalt

Digitale Medien wie Handy, PC oder Internet sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Wenn damit Menschen gezielt angegriffen, beleidigt, bloßgestellt, isoliert, beschimpft, erpresst und bedroht werden, geht es um digitale Gewalt.

Hier finden Betroffene Hilfe:

https://hateaid.org

Hilfe bei Zwangsheirat

Was ist eine Zwangsheirat?

Eine Zwangsheirat ist eine Eheschließung, die gegen den Willen mindestens einer der beiden Beteiligten geschieht. Fast immer sind es Frauen und Mädchen unter 18 Jahren, die verheiratet werden. 

Mit einer Zwangsheirat werden diese jungen Frauen ihrer Chancen auf ein selbst bestimmtes Leben beraubt. Meist bedeutet eine Zwangsheirat für die betroffenen Mädchen auch das Ende ihrer Schulbildung.

Ohne Hilfe schaffen es die jungen Frauen und Mädchen in den seltensten Fällen, aus dem Teufelskreis der Abhängigkeit auszubrechen.

Eine Zwangsheirat ist in Deutschland nicht erlaubt und steht unter Strafe (Strafgesetzbuch (StGB) § 237 Zwangsheirat)

Information, Beratung, Hilfe für Betroffene und Fachkräfte in Pforzheim und im Enzkreis

In Pforzheim und dem Enzkreis engagieren sich Fachkräfte und ehrenamtlich tätige Personen in vielen unterschiedlichen Institutionen, Organisationen, Netzwerken und Arbeitskreisen gegen geschlechtsspezifische Gewalt, darunter häusliche Gewalt und Zwangsverheiratung, und für ein selbst bestimmtes und gewaltfreies Leben für alle Menschen, unabhängig von Geschlecht, ethnischer Herkunft, Religion oder Weltanschauung, Behinderung, Alter oder sexueller Identität.





Beratung bei (drohender) Zwangsheirat 

Lilith Beratungsstelle


Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und deren Familie

  • Pforzheim 07231 – 28 17 00


Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche

  • Enzkreis 07231 – 308-70
  • Mühlacker 07041 – 8974 5101


Fachstelle gegen häusliche Gewalt

Ökumenisches Frauenhaus

Arbeitskreise und Netzwerke in Pforzheim und im Enzkreis (Stand März 2020)

Fachbeirat gegen häusliche Gewalt mit insgesamt 57 Mitgliedern aus unterschiedlichen Institutionen/Organisationen. Leitung und Koordination: Gleichstellungsbeauftragte des Enzkreises und Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Pforzheim.

Steuerungsgruppe Zwangsheirat mit insgesamt 8 Mitgliedern aus unterschiedlichen Institutionen/Organisationen. Koordination: Integrationsbeauftragte Stadt Pforzheim.

Angebote für Frauen als Betroffene von häuslicher und sexualisierter Gewalt


Täglich werden Frauen Opfer von Gewalt aufgrund ihres Geschlechts. Dabei sind die Täter meist Männer, die Ihnen nahestehen. Bagatellisieren Sie diese Fälle von Gewalt nicht und holen sich Hilfe und Unterstützung. Wir haben für Sie die wichtigsten lokalen und bundesweiten Angebote zusammengefasst. Diese finden Sie unter: 
Angebote für Frauen als Betroffene häuslicher und sexualisierter Gewalt


Angebote für Männer als Betroffene von häuslicher und sexualisierter Gewalt

Es gibt viele Männer, die in ihrer Kindheit oder Jugend sexuell missbraucht worden sind. Und auch Männer werden Opfer von häuslicher und sexueller Gewalt. Gewalterfahrungen haben oft psychische Folgen wie Ängste, Schlafstörungen, Depressionen, Suchterkrankungen oder Belastungsstörungen. Das kann zu weiteren Problemen führen, z.B. in der Partnerschaft, im sozialen Umfeld, bei der Arbeit, in der Schule und im Studium.

Hier finden Sie weitere Informationen mit Kontaktadressen, an die Sie sich wenden können
Flyer für Männer als Betroffene von häuslicher und sexualisierter Gewalt