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Datum: 17.05.2023

Pionierarbeit im LEV geleistet: »Nach sehr intensiver Zeit nun entspannt verabschieden« - Landrat und Stellvertreterin danken Thomas Köberle für Engagement

„Am ersten Arbeitstag kam ich in ein Büro mit einem Stuhl und einem leeren Schreibtisch ohne Telefon und Computer“, erinnert sich Thomas Köberle an die Anfänge des Landschaftserhaltungsverbands Enzkreis (LEV). Köberle war im März 2015 der erste Geschäftsführer des ein halbes Jahr zuvor gegründeten Verbands. Nun geht der Landschaftsökologe aus Mühlacker in den Ruhestand.

Landrat Bastian Rosenau, seine Stellvertreterin Dr. Hilde Neidhardt und Rose Jelitko, Leiterin des Amts für Baurecht, Naturschutz und Bevölkerungsschutz, dankten Köberle für die geleistete Arbeit. Besonders hoben sie sein Engagement für die Streuobstwiesen und die bunten Mähwiesen hervor. „Man sagt, dass Sie jedes einzelne Ackerwildkraut persönlich kennen“, meinte Rosenau lächelnd. Köberle bestätigte, dass ihm diese Artenschutzprojekte eine echte Herzensangelegenheit gewesen seien: Für die Streuobstwiesen möchte er auch im Ruhestand weiterhin aktiv bleiben.

„Die ersten Monate waren vom Aufbau und der Organisation des Verbandes bestimmt“, blickt Köberle zurück. Bei vielem habe man sich erstmal einen Weg durch das Bürokratiedickicht bahnen müssen – „aber die Motivation war groß, den Natur- und Landschaftsschutz in der Region voranzubringen.“ Wichtig für den Erfolg seien engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und die Unterstützung durch den Kreis gewesen, vor allem aber die „wirklich gute Zusammenarbeit mit den Landwirten, den Kommunen und den Naturschutzverbänden.“

Heute verfügt der LEV über ein engagiertes Team aus sechs Mitarbeiterinnen; zuletzt kam eine weitere Stelle für Kreisprojekte hinzu, was die Leistungsfähigkeit deutlich steigere, meint Köberle: „So können Artenschutzprojekte auf Kreisebene intensiver bearbeitet werden.“ Auch bei der technischen Ausstattung habe sich einiges getan: „Die aktuellen Upgrades für die Büro- und Geländearbeit sind eine wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche Entwicklung des Vereins.“

„Der LEV ist heute etabliert“

Im Gegenzug sei die Arbeit stetig umfangreicher geworden, so Köberle: „Vor zwei Jahren ist die Koordinierung des Biotopverbunds auf Kreisebene hinzugekommen – eine sehr wichtige Aufgabe für den LEV.“ Der Verband, da ist sich Hilde Neidhardt als zuständige Dezernentin sicher, sei heute im Enzkreis etabliert. Dabei war der Start durchaus kein „gemähtes Wiesle“, wie sich Rose Jelitko erinnert: „Wir wollten eine Mindestzahl an Gemeinden im Boot haben, das erforderte viel Überzeugungsarbeit.“ Die war letztlich erfolgreich: 22 der 28 Kreiskommunen waren dabei, als der LEV im Oktober 2014 das Licht der Welt erblickte. Heute sind es 27 – nur eine fehlt also noch; und hier gebe es „erfreuliche Gespräche“, sagt Thomas Köberle.

Mit Inga Schraud als neuer Geschäftsführerin und dem engagierten Team werde man sich auch weiterhin tatkräftig um den Natur- und Landschaftsschutz im Enzkreis kümmern, sagt Hilde Neidhardt. Thomas Köberle blickt zufrieden zurück: Im Lauf der Jahre sei es gelungen, viel zum Erhalt der Fauna und Flora und der vielfältigen Kulturlandschaft des Enzkreises beizutragen. „Aber ich bin auch froh, dass ich mich nun nach dieser wirklich spannenden Zeit ganz entspannt verabschieden kann.“