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Datum: 12.09.2024

Neue Wohnanlage für Geflüchtete in Knittlingen übergeben - 80 Plätze für die Vorläufige Unterbringung

Eine Unterkunft für bis zu 80 geflüchtete Menschen wurde in Knittlingen eingeweiht. Das in Modulbauweise errichtete Gebäude dient dem Enzkreis für die Vorläufige Unterbringung und ist in mehrfacher Hinsicht bemerkenswert, wie Landrat Bastian Rosenau bei der Übergabe betonte: „Holz als Baustoff, effienzienter Gebäudebetrieb und maximale Flexibilität bei den Räumen.“ Dass lediglich eineinhalb Jahre zwischen Baubeschluss und Erstbezug liegen, sei das Sahnehäubchen des Bauprojekts.

„Wir wollen die Notunterkünfte im Kreis Schritt für Schritt durch reguläre Unterbringungen ersetzen, um so dem langfristig erhöhten Bedarf an Plätzen besser begegnen zu können“, sagt Dezernent Holger Nickel. Knittlingens Bürgermeister Alexander Kozel sagte bei der Übergabe: „Neben dem Neubau haben wir unsere großen städtischen Unterkünfte für geflüchtete Menschen. Es ist sicherlich für die Integration förderlich, wenn unsere langjährigen, schon sehr gut integrierten Bewohner den Neuankömmlingen im Sinne einer guten Nachbarschaft helfen können.“

Landrat Rosenau dankte der Stadt Knittlingen für die sehr gute und enge Zusammenarbeit. „Das Konzept darf gerne übernommen werden, deshalb werden wir es allen 28 Kommunen zur Verfügung stellen“, sagt Landrat Rosenau. Denn es lasse sich sehr leicht an unterschiedliche Gegebenheiten anpassen: Durch die Modulbauweise können im Gebäude Wohnungen mit bis zu vier Zimmern ebenso realisiert werden wie kleine oder größere Büros für Hausleitung oder Ehrenamtliche.

„Alle Vorteile erschließen sich erst, wenn man die CO2-Bilanz dieses Hauses mit unseren Container-Anlagen vergleicht“, betont auch Miriam Mayer, Leiterin des Enzkreis-Gebäudemanagements: „Holz ist ein nachwachsender Rohstoff, der CO2 bindet und somit während der gesamten Lebensdauer des Gebäudes zur Reduzierung von Treibhausgasen beiträgt, während Beton bei der Herstellung hohe CO2-Emissionen verursacht.“

Die Einrichtung in Knittlingen bekommt eine Unterkunftsleitung und einen Sozialdienst, außerdem wird ein 24-Stunden-Securitydienst eingerichtet. Derzeit betreibt der Enzkreis 18 Unterkünfte für die vorläufige Unterbringung, mit Knittlingen sind es dann 19. 922 Plätze sind derzeit in der vorläufigen Unterbringung belegt, mit Knittlingen sind 315 frei. „Derzeit steigen jahreszeitbedingt die Zugangszahlen. Im September rechnen wir mit 97 Zugängen, davon mehr als die Hälfte aus der Ukraine“, sagt Lukas Klingenberg, Leiter des Amts für Migration und Flüchtlinge. Die übrigen kommen meist aus der Türkei, Syrien und Afghanistan.