Neue Wildtierbeauftragte im Enzkreis: Sofie Bloß sieht sich als Vermittlerin zwischen Mensch und Tier
„Draußen in der freien Natur und möglichst auch mit Tieren zu arbeiten war schon immer mein Berufswunsch“, erzählt die gebürtige Wiernsheimerin. „Schon als Kind war ich in der Freizeit meist in den Wiesen und Wäldern unterwegs und hatte immer Tiere – angefangen vom Kaninchen über Meerschwein und Katze bis hin zum Hund“, so Bloß. Inzwischen sind es drei Hündinnen, die sie auf Schritt und Tritt begleiten und auch bei der Arbeit hilfreich sind: Die siebenjährige Mia kann Wildschweinkadaver aufspüren und ist daher zur Seuchenprävention bestens geeignet. Lou ist 14 und hat schon erfolgreich an verschiedenen Hunde-Wettkämpfen teilgenommen. Die erst neun Monate alte Frieda wird gerade zur Rettungshündin ausgebildet.
Sofie Bloß hat nach dem Abitur am Pforzheimer Hilda-Gymnasium an der Hochschule Weihenstephan in Oberbayern studiert. Während des Studiums war sie auch als studentische Hilfskraft bei der bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) in der Wildforschung tätig. Dort sammelte Bloß erste Erfahrungen in der Wildforschung bei einem Projekt, das die Reduktion des Mähtodes bei Rehkitzen zum Ziel hatte. „Dabei wurden unter anderem die Möglichkeiten einer Aufspürung mit Drohnen oder der Einsatz akustischer Warnsensoren untersucht“, erklärt sie.
Im April 2023 kam Bloß als Trainee im gehobenen Forstdienst zum Landratsamt Enzkreis, wo sie im Dezember ihr Abschlussprojekt absolvierte. „Dass ich nun gleich zur Wildtierbeauftragten ernannt wurde, ist eine großartige und einmalige Chance für mich“, freut sich Bloß. Denn der Enzkreis hat vor fünf Jahren zu den ersten Kreisen im Südwesten gehört, die mit Hilfe des Landes die Stelle eines hauptamtlichen Wildtierbeauftragten geschaffen haben. „Mein Vorgänger Bernhard Brenneis war mit Leib und Seele Wildtierbeauftragter und ich durfte ihn in den letzten Wochen, bevor er in den Ruhestand ging, bei seiner Arbeit noch begleiten, was mir den Einstieg sehr leicht gemacht hat“, betont Bloß.
Die Aufgabenpalette einer Wildtierbeauftragten sei enorm, hat Bloß in dieser kurzen Zeit festgestellt. Doch sie freut sich auf die Herausforderungen in ihrem neuen Job: „Wenn ich helfen kann, um Konflikte beispielsweise bei Wildtieren wie Fuchs oder Waschbär, die Siedlungsbereichen zu nahekommen oder gar dort eindringen, durch Beratung und den direkten Draht zur Bürgerschaft zu entschärfen, dann ist das eine bereichernde Aufgabe, die mir sicher viel Spaß bereiten wird“, ist sich die junge Forstexpertin sicher. „Wir freuen uns sehr, dass wir mit Sofie Bloß eine engagierte Försterin als Fürsprecherin für die Wildtiere gewinnen konnten“, sagt ihr Chef, der Leiter des Enzkreis-Forstamtes Andreas Roth.