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Datum: 03.03.2023

Flurneuordnung in Remchingen: Pflanzmaßnahmen verbessern den Naturhaushalt

Mit dem Flurneuordnungsverfahren rings um Nöttingen soll der durch den A8-Ausbau entstandene Flächenverlust von 25 Hektar auf viele Schultern verteilt werden. 850 Eigentümerinnen und Eigentümer wurden auf einer Gesamtfläche von 840 Hektar in das Verfahren einbezogen. „Unsere Flurneuordnungsbehörde konnte mittlerweile ausreichend Grundstücke im Umfeld der eigentlichen Baumaßnahme erwerben“, sagt der zuständige Dezernent Holger Nickel. Durch Tausch und Verschiebung sei eine sozial verträgliche Bereitstellung möglich. „Niemand muss befürchten enteignet zu werden, sondern alle erhalten im weiteren Verlauf des Verfahrens Ersatzflächen“, betont Nickel. Auf dieselbe Weise seien auch die benötigten Flächen für die neue Ortsteilverbindungsstraße und das Hochwasserrückhaltebecken bereitgestellt worden.

Vor der Neuzuteilung aller Grundstücke wurden die auf insgesamt 145 Ar umgesetzten landschaftspflegerischen Maßnahmen an die Gemeinde Remchingen übergeben. „Für ganz Remchingen ist das Flurneuordnungsverfahren ein großer Gewinn“, freut sich Bürgermeister Luca Prayon, „denn das Wegenetz und die Förderung der Ökologie dienen ja allen Bürgerinnen und Bürgern, nicht nur den direkt vom Bau der A8 Betroffenen.“

Unter anderem entstanden für Insekten und Schmetterlinge wertvolle Mähwiesen und Ampferbestände, Gewässerrandstreifen wurden eingesät und ein Tümpel wiederhergestellt. Neu gepflanzt wurden rund 120 Gehölze, die in Zukunft anstatt von Ackerflächen Rückzugsorte in der freien Landschaft darstellen sollen. Als letzte und größte Naturschutzmaßnahme kommen in einigen Jahren noch Leitpflanzungen dazu, wie Holger Nickel erläutert: Auf einer Fläche von fast 200 Ar sollen zwischen Wald und Grünbrücke über die Autobahn bei Mutschelbach weitere Gehölzgruppen gepflanzt werden, die eine bessere Biotopvernetzung ermöglichen.

Im Vorgriff auf die komplett neue Feldeinteilung der 3.000 Grundstücke wurde in den letzten Jahren bereits das Wegenetz modernisiert. „Landwirtschaft, Spaziergänger und Radfahrer profitieren von den neuen Wegen gleichermaßen“, meint Holger Nickel: „Aber auch der vom Verkehr geplagte Ortskern von Nöttingen wird entlastet, da es für die landwirtschaftlichen Fahrzeuge nun durchgehende Verbindungen um den Ort herum gibt.“ Fast zwei Millionen Euro wurden dafür investiert, wobei Bund und Land einen Großteil der Kosten übernahmen.