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Frühe Hilfen

Ausgangssituation

Frühe Hilfen sind präventive, kostenlose Angebote der Elternbildung. Sie richten sich an (werdende) Eltern mit Kindern im Alter von 0-3 Jahren. Ihre Inanspruchnahme ist freiwillig. Frühe Hilfen sollen die Kompetenzen aller Eltern von Beginn an stärken und (nicht nur, aber) insbesondere belasteten Familien Hilfe und Unterstützung bieten, so dass Belastungen und Risiken frühzeitig begegnet werden kann.

Familienbildung umfasst ebenfalls präventive, freiwillige Angebote. Diese gibt es zumeist in Form von Vorträgen, Kursen und Workshops, welche positiv auf das Zusammenleben in der Familie wirken sollen (z.B. Erziehungs- und Entwicklungsthemen, Stärkung der Eltern-Kind-Beziehung, Gesundheitsförderung, Organisation des Familienalltags, Freizeitgestaltung u.ä.).

Aufgaben der Frühen Hilfen des Jugendamts

  1. Organisation der Netzwerktreffen Frühe Hilfen und Kinderschutz im nordöstlichen Enzkreis und Pflege des Netzwerks, Beteiligung am von der Stadt Pforzheim organisierten Netzwerk Kinderschutz Pforzheim/Enzkreis, Multiplikator im Bereich der Frühen Hilfen
  2. Bereitstellung der Angebote der Frühen Hilfen als niederschwellige Leistungen für Familien durch den Caritasverband Pforzheim e.V. (Familienhebammen, FGKiKP, EPB)
  3. Kreisweite Koordination der Angebote im Rahmen des Landesprogramms STÄRKE: Kooperation mit Anbietern der Elternbildung, der offenen Treffs und der Familienfreizeiten/Familienerholung
  4. Vertretung des öffentlichen Jugendhilfeträgers in Bezug auf das Familienbesucherinnenprogramm
  5. Beteiligung an KiFaMi unter Beachtung der Bedarfe von Familien mit Kindern von 0-3 Jahren

Bestandsindikatoren

Netzwerktreffen Frühe Hilfen und Kinderschutz im nordöstlichen Enzkreis
Das Netzwerk besteht aus ca. 40 Personen unterschiedlicher Professionen (Träger, Fachkräfte, Institutionen). Jährlich finden zwei Treffen statt.

Angebote der Frühen Hilfen (Caritas)
2021: 165 Anfragen, davon gingen 144 in das Hilfsangebot der Frühen Hilfen über, davon 95 in eine länger dauernde Begleitung und 49 in eine bis zu fünf Stunden umfassende Beratung.


Familienbesucherinnenprogramm
2019: Umsetzung in 13 Gemeinden durch 15 Familienbesucher*innen mit insgesamt 108 Besuchen.

Ziele

  1. Stärkung und Vernetzung der Akteure im Kinderschutz
  2. Frühzeitige Unterstützung von Familien bei der Wahrnehmung von erzieherischer Verantwortung und selbstverantwortlicher Ausübung von Familienaufgaben, Stärkung der Beziehungs- und Alltagskompetenzen durch lebensnah begleitende Angebote, konkrete Unterstützung für Familien in schwierigen Lebenslagen mit dem Ziel der Stärkung ihrer Konfliktbewältigungsfähigkeiten, Prävention daraus potenziell folgender prekärer Lebenslagen inkl. Jugendhilfebedarfe

Zielgruppe

Frühe Hilfen stehen allen Familien und werdenden Eltern (v.a. für Familien mit Kindern zwischen 0-3 Jahren) offen; zugleich richten sie sich vor allem an Familien in belastenden Lebenslagen

Familienbildung richtet sich an Familien in unterschiedlichen Lebenslagen

Akteure, Kooperationspartner und Netzwerke

intern:

  • Fachbereich Frühe Hilfen
  • Kindergartenfachberatung
  • Bildungsregion und Bildungsbüro
  • Beratungsstellen Pforzheim und Mühlacker

extern:

Handlungsschwerpunkte

  1. Multiprofessionale Vernetzung und Austausch der örtlichen Akteure im Kinderschutz, Vermittlung von Wissen
  2. Bedarfsgerechte, niedrigschwellige, individuelle, aufsuchende Begleitung von Familien für eine begrenzte Zeit, ggf. Überleitung in Anschlussangebote
  3. Schaffung von Orten der Begegnung und Kommunikation für Eltern und Familien, Stärkung von Eltern für den familiären Alltag, Bereitstellung niedrigschwelliger Zugänge zu Information und Beratung, Ermöglichung von Erholung für Familien in besonderen Lebenslagen
  4. Bereitstellung niedrigschwelliger Zugänge zu Information, Beratung und örtlichen Angeboten für Familien und kompetenter Ansprechpartner bei Fragen rund um das Familienleben
  5. Beratung der Akteure unter Berücksichtigung der Bedarfe von Eltern mit Kindern von 0-3 Jahren

Maßnahmen

  1. Fortführung der bestehenden Angebote
  2. Schaffung von offenen Treffs und Elternbildungsangeboten insbesondere im nordwestlichen Enzkreis
  3. Ausweitung des Familienbesucherinnenprogramms (nach Abstimmung mit den Trägern und politischen Gremien)