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Bildungsmonitoring

Ausgangssituation

Im September 2016 hat die Bildungskoordination ihre Arbeit im Jugendamt des Enzkreises aufgenommen, die mit einem Fokus auf Neuzugewanderte agiert. Die Personalstelle wurde durch das Programm „Kommunale Koordinierung der Bildungsangebote für Neuzugewanderte in Städten und Landkreisen“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Dabei handelt es sich um eine „Anschubfinanzierung“. Dadurch werden die Herausforderungen der Integration Neuzugewanderter in Bildung und Ausbildung seit 2016 aktiv durch die bislang geförderte Personalstelle angegangen. Die Implementierung der Stelle hat sich im Enzkreis sehr bewährt.

Nach dem Leitmotiv „Keiner soll verloren gehen“ sollen fortan alle Kinder und Jugendlichen in den Fokus des zukünftigen Bildungsmanagements rücken. Dieses Leitmotiv spiegelt die Haltung des Enzkreises wieder, dass jeder, der im Enzkreis lebt, maximal auf seinem Weg einer durchgängigen Bildungsbiographie unterstützt wird und die Möglichkeit hat auf Angebote und Maßnahmen bzgl. Bildung und Qualifizierung zugreifen zu können.

Bereits jetzt arbeitet die Bildungskoordination im Enzkreis eng mit Verantwortlichen von (beruflichen) Schulen, Vertretern aus dem Regierungspräsidium, den Bildungsträgern, den Kammern, Wohlfahrtsträgern, dem Staatlichen Schulamt, der Migrationsberatung, dem Amt für Migration und Flüchtlinge, der Agentur für Arbeit, den Jobcentern sowie kommunalen Einrichtungen zusammen. Dabei kristallisierten sich mit dem Ziel durchgängiger Bildungsbiographien zukünftige Handlungsbedarfe heraus, die ohne ein übergeordnetes Bildungsmanagement unkoordiniert blieben. Der Übergang von Schule in Ausbildung und Arbeit und die Koordination der Unterstützung von Zugewanderten sind zentrale Aufgabe des Bildungsmanagements.

Zu den oben genannten Kooperationspartnern, soll mit Ausweitung der Zielgruppe und mit Blick auf durchgängige Bildungsbiographien für alle, ebenfalls enger mit Vertretern der einzelnen Kommunen, insbesondere den Bürgermeistern, der Behindertenbeauftragten und dem Amt für Bildung und Sport kooperiert werden.

Ergebnisse aus dem Bildungsmonitoring und der Praxis zeigen, dass es bei dem Aufbau durchgängiger Bildungswege, dem Zugang zu Bildungsmaßnamen und dem Übergang von der Schule in eine Ausbildung und einen Beruf noch immer Herausforderungen zu überwinden gibt.

Oftmals befindet sich gerade diese Altersgruppe (15-24-Jährige) in einer Übergangsphase zwischen Schule und Ausbildung, bzw. auf Arbeitssuche. Eine weitere Herausforderung ergibt sich durch den Wandel der digitalen Arbeitswelt. Neben den Vorteilen der Digitalisierung besteht die Gefahr noch stärkerer Benachteiligung bzw. Ausgrenzung junger Migranten oder anderer sozial schwacher Gruppen.

Bestandsindikatoren

  • Schulabbrecherquote (Anzahl Schulabgänger ohne Hauptschulabschluss) / (Anzahl Schulabgänger gesamt) * 100
  • Ausbildungs- und Ausbildungsbetriebsquoten (Anzahl abgeschlossene (neue) Ausbildungsverträge) / (Anzahl Ausbildungsplätze gesamt) * 100
  • Berufsschülerquote (Anzahl Berufsschüler) / (Anzahl der 16-18-jährigen gesamt) * 100
  • (Aus-)bildungswege nach der Sekundarstufe I (u.a. Berufsausbildung, Integration in Ausbildung, Erwerb HZB (Sekundarstufe II)
  • Kosten unzureichender Bildungsverläufe im Übergangssystem
  • Querschnittdaten – Einmalige Erhebung zu einem Zeitpunkt (z.B. Interviews mit Schüler(innen) am Übergang, Auszubildenden, Betriebe)

Ziele

  1. Junge Menschen im Zug der Ausbildung 4.0 (digitale Transformation der Berufsausbildung und Arbeitswelt) stärken und fördern. Damit jene die bereits jetzt Schwierigkeiten am Übergang Schule-Beruf haben nicht abgehängt werden
  2. Durch Überprüfung des IST-Standes und Weiterentwicklung der Übergänge zwischen Kindertageseinrichtung über die Schule bis in den Beruf, soll Kindern ein durchgängiger Bildungsweg ermöglicht werden. Das schließt auch die Information, Beratung und Orientierung für Bildung und Beruf ein, insbesondere Ansatz am Übergang Schule-Beruf
  3. Zielgerichtete Maßnahmen zur Schließung der aufkommenden Lücken bzw. Brüche an den Übergängen der Bildungswege erarbeiten
  4. Optimal aufeinander abgestimmtes Bildungsangebot: Initiierung oder Weiterentwicklung von Bildungsangeboten in Zusammenarbeit mit den Bildungsakteuren. Dazu gehört eine übersichtliche Darstellung - diese dient als Informationsquelle und erleichtert das Finden passgenauer Angebote
  5. Kontinuierliches Bildungsmonitoring und Bewertung der Entwicklungen im Enzkreis in Form eines fortschreibenden digitalen Bildungsberichts (Schwerpunkt „Übergänge“)

Zielgruppe

  • Junge Menschen
  • Fachkräfte aus dem Bildungsbereich (siehe Akteure, Kooperationspartner und Netzwerke)

Akteure, Kooperationspartner und Netzwerke

Handlungsschwerpunkte

  • Zusammenstellen einer Übersicht aller Bildungsangebote im Enzkreis in Form einer digitalen Bildungs-Orientierungshilfe und regelmäßige Fortschreibung
  • Erstellen des digitalen Bildungs-Berichtes (Darstellung aktuelle Situation, Erhebung von Kennzahlen und Darstellung des Wirkungsgrads des Bildungsmanagements)
  • Planung, Durchführung und Koordination von Veranstaltungen (z.B. Berufs(aus)bildungs-Messen, BLM - Berufsorientierende Lernbegleitung und Mentoring), Arbeitskreisen (z.B. runder Tisch „Bildung und Arbeit“)
  • Identifikation von Lücken: Weiterentwicklung bestehender und Initiierung neuer innovativer Konzepte wie beispielsweise die erfolgreiche Maßnahme BLM (Berufsorientierende Lernbegleitung und Mentoring. Träger des Programms ist die BBQ – Bildung und Berufliche Qualifizierung gGmbH).

Maßnahmen

Siehe Handlungsschwerpunkte