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Gewaltschutz

Gewalt hat viele Gesichter. Jeder Mensch hat das Recht darauf, gewaltfrei zu leben. Dennoch findet Gewalt gegen Frauen alltäglich in allen gesellschaftlichen Schichten und in unterschiedlichen Formen mitten unter uns statt.


Sensibilisierungskampagne für die Nachbarschaft in Fällen von Häuslicher Gewalt

Mit der Kampagne „Hast du das auch gehört?“ wollen sich die Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Pforzheim und des Enzkreises, Susanne Brückner und Kinga Golomb, dieser sich verschärfenden Problematik nähern und gezielt Nachbarschaft informieren.

Unter dem Motto „Eine aufmerksame Nachbarschaft ist die beste Prävention“ weist die Kampagne mit Postkarten und Plakaten auf die Herausforderungen Häuslicher Gewalt hin und zeigt auf, wie die Nachbarschaft aktiv unterstützen kann.

Die Postkarten  und Plakate stehen zum Download zur Verfügung.

Die Postkarten finden Sie hier in verschiedenen Sprachen:

Postkarte englisch (EN)

Postkarte französisch (FR)

Postkarte arabisch (AR)

Postkarte farsi (FA)

Postkarte kurdisch (KR)

Postkarte russisch (RU)

Postkarte türkisch (TR)

Postkarte italienisch (IT)

Postkarte rumänisch (RO)

Zusätzlich können die Postkarten und Plakate der Kampagne zum Verteilen in der eigenen Nachbarschaft, in Supermärkten, Apotheken oder aber Arztpraxen kostenfrei bei der Gleichstellungsbeauftragten des Enzkreises bestellt werden unter:
gleichstellungsbeauftragte@enzkreis.de

Einen Flyer zur häuslichen Gewalt in einfacher Sprache finden Sie hier:

Flyer häusliche Gewalt in einfacher Sprache 


Häusliche Gewalt in der Nachbarschaft - Was kann ich tun?

 
Tipp 1:

Wenn Sie das Gefühl haben,
das ist nicht nur ein „normaler Streit“ –
ignorieren Sie dies nicht. Seien Sie
aufmerksam. Sprechen Sie mit anderen 
Nachbar*innen darüber.





 
Tipp 2:

Hängen Sie Flyer von Hilfsangeboten vor Ort
im Hausflur auf. Oder drucken Sie Zettel mit
der Rufnummer des bundesweiten Hilfetelefons 
116 016, die Sie zum Beispiel in Briefkästen
werfen können.

Die Kontaktaufnahme mit dem Hilfetelefon kann
anonym erfolgen. Sie müssen Ihren Namen nicht
nennen. Das Hilfetelefon ist kostenlos und
24 Stunden am Tag erreichbar. Die Mitarbeiter*innen
sprechen insgesamt 17 Sprachen.



 
Tipp 3:
Sprechen Sie die betroffene Person an und
fragen Sie vorsichtig nach, ob alles in Ordnung
ist. Bieten Sie Hilfe an (z.B. bei Arztbesuchen,
Vermittlung zu Beratungsstellen).
Wichtig ist, dass Sie allein mit der betroffenen
Person sprechen. Lassen Sie sich nicht abschrecken,
falls diese alles abstreitet.





 
Tipp 4:
Versuchen Sie, akute Konfliktsituationen zu 
unterbrechen. Klingeln Sie unter einem Vorwand
und fragen z. B. nach Mehl oder Eiern. 
Wichtig: wenn Sie sich unsicher fühlen, rufen Sie 
lieber gleich die Polizei.








 Tipp 5:
Wenn es nebenan bedrohlich wird,
sollten Sie nicht zögern. Rufen Sie den
polizeilichen Notruf unter 110.

Ihr Anruf kann Leben retten.


Medizinische Soforthilfe nach Vergewaltigung

Im Helios Klinikum Pforzheim können Sie sich nach einer Vergewaltigung medizinisch und verfahrensunabhängig versorgen lassen.

Wenn Sie möchten, können Sie die Spuren von Ärzt*innen kostenlos und vertraulich dokumentieren und sichern lassen, ohne die Polizei einzuschalten.

Sie werden dann in der Rechtsmedizin Heidelberg für ein Jahr aufbewahrt.

Sollten Sie sich später für eine Anzeige bei der Polizei entscheiden, können die zuständigen Behörden auf die Beweise zurückgreifen.

Setzen Sie sich zeitnah mit dem Helios Klinikum unter 07231 969 - 425 70 in Verbindung oder wenden Sie sich an die Gynäkologie in der zentrale Notaufnahme des Helios Klinikums in der Kanzlerstr. 2 - 6 in 75175 Pforzheim.

Sinnvoll ist auch eine fachkundige Beratungsstelle aufzusuchen, die Sie professionell unterstützt:

-       Beratungsstelle für Erwachsene: pro Familia e.V. in Pforzheim unter: 07231 6075860

-       Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene bis 27 Jahre: Lilith e.V. 
         in Pforzheim unter: 07231 353434 

Ausführliche Informationen zum Angebot finden Sie unter: https://www.soforthilfe-nach-vergewaltigung.de/bundeslaender/baden-wuerttemberg/pforzheim-enzkreis/kliniken



Hilfe bei häuslicher Gewalt

Bei häuslicher Gewalt können Sie umgehend Hilfe durch die Polizei, das Frauenhaus, die Fachstelle häusliche Gewalt, (aktuelle Telefon-Nummer: 07231-4576333) den Bezirksverein für soziale Rechtspflege und die Gleichstellungsbeauftragte, erhalten.

Der Flyer Häusliche Gewalt und das Notfallkärtchen Häusliche Gewalt weisen auf Anlaufstellen hin die helfen und beraten für Pforzheim und den Enzkreis.

Gemeinsam mit dem Frauenbündnis haben die Gleichstellungsbeauftragten des Enzkreises und der Stadt Pforzheim außerdem einen Informationsflyer Gewalt zusammengestellt, der Hilfs- und Beratungsangebote für von Gewalt Betroffene zusammenfasst


Polizei (Notruf) 110

Notruf 110 bei akuten Fällen häuslicher Gewalt (24h)

In akuten Bedrohungssituationen wenden Sie sich an die Polizei unter 110 oder an das für ihren Wohnort zuständige Polizeidienststelle.
Die Polizei muss Sie schützen und kann dazu Täterinnen/Täter für mehrere Tage aus der Wohnung verweisen.

Hilfe und Beratung bei sexualisierter Gewalt

In Fällen einer Sexualstraftat können Sie sich an den Kriminaldauerdienst des Polizeipräsidiums  Pforzheim unter 07231-186 4444 (24h) oder unter 110 an die Polizei sowie an die für Ihren Wohnort zuständige Polizeidienststelle wenden.

Ökumenisches Frauenhaus

Im Notfall können Sie sofort mit Ihren Kindern den Schutz des Frauenhauses in Anspruch nehmen. Hier sind Sie an einem geheimen Ort in Sicherheit und können mit fachlicher Unterstützung überlegen, wie es weitergehen soll.

Bundesweites Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen

Das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ berät von Gewalt betroffene Frauen unter der Rufnummer 116 016 und online auf www.hilfetelefon.de zu allen Formen von Gewalt – rund um die Uhr und kostenfrei. Die Beratung erfolgt anonym, vertraulich, barrierefrei und in 18 Fremdsprachen. Auf Wunsch vermitteln die Beraterinnen an eine Unterstützungseinrichtung vor Ort. Auch Menschen aus dem sozialen Umfeld Betroffener und Fachkräfte können das Beratungsangebot in Anspruch nehmen.

Bezirksverein für soziale Rechtspflege

Die zuständigen Fachkräfte führen umfassende Konfliktberatungen durch und arbeiten mit Gruppen im Anti-Gewalt-Training mit Personen, die im sozialen Nahraum gewalttätig sind. Nach Rücksprache kann übergangsweise ein Wohnplatz für Wohnungsverwiesene angeboten werden.

pro familia Pforzheim

Beratung für erwachsene Frauen und Männer im Zusammenhang mit „Medizinischer Soforthilfe nach Vergewaltigung“ am Helios Klinikum Pforzheim


Lilith e.V.
Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene zum Schutz vor sexualisierter Gewalt

Anlaufstelle für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene bis 27 Jahre, deren Bezugspersonen sowie für Fachkräfte, die mit Kindern oder Jugendlichen arbeiten.

Behandlungsinitiative Opferschutz (BIOS-BW) e.V.
Psychotherapeutische Akutversorgung für Betroffene von Gewalt- und Sexualstraftaten.
Montag bis Freitag erreichen Sie uns zwischen 11.00 und 15.00 Uhr unter

Weisser Ring e.V. Außenstelle Pforzheim/Enzkreis (Ehrenamt)

Bundesweites Opfertelefon: 7 Tage, 7-22 Uhr

Hilfe für Kriminalitätsopfer
Bei Vorliegen einer Straftat ist der Weisse Ring e.V. für Betroffene da.

  • Beratung
  • Lotse im Hilfenetz
  • Hilfe bei materieller tatbedingter Not
  • Hilfestellung im Umgang mit Behörden usw.

Medizinische Soforthilfe nach Vergewaltigung am Helios Klinikum Pforzheim

  • +49 7231 969-42570 (Zentrale Notaufnahme, 24h)

Wenn Sie Opfer einer Sexualstraftat geworden sind und keine Anzeige erstatten möchten, können Sie sich zeitnah (bis zu drei Tage nach dem Geschehen) an das Helios Klinikum Pforzheim wenden. Eine Anzeige über Ihren Kopf hinweg erfolgt nicht, es gilt die ärztliche Schweigepflicht. Um optimal behandelt zu werden, empfehlen wir Ihnen dringend, die Kontaktaufnahme so zu gestalten, wie sie auf der Homepage: www.soforthilfe-nach-vergewaltigung.de beschrieben ist.
Bitte informieren Sie sich dort, bevor Sie eine Klinik aufsuchen.


In diesem Flyer finden Sie weiterführende Informationen zum Thema "Medizinische Soforthilfe nach Vergewaltigung".


Hilfe bei digitaler Gewalt

Digitale Medien wie Handy, PC oder Internet sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Wenn damit Menschen gezielt angegriffen, beleidigt, bloßgestellt, isoliert, beschimpft, erpresst und bedroht werden, geht es um digitale Gewalt.

Hier finden Betroffene Hilfe:

https://hateaid.org

Hilfe bei sexueller Belästigung

Sexuelle Belästigung ist eine spezielle Form der Belästigung. Sie umfasst jedes einseitige und unerwünschte Verhalten mit sexuellem Bezug, das die betroffene Person in ihrer Würde verletzt.
Entscheidend ist das Empfinden der betroffenen Person. Es handelt sich bei sexueller Belästigung nicht um einen auf Gegenseitigkeit beruhenden Flirt oder eine gewollte Anbahnung eines Kontaktes, sondern um ein einseitiges Verhalten: Eine Person tut etwas mit sexuellem Bezug, ohne vorher das Einverständnis der anderen Person abzuholen oder obwohl die andere Person signalisiert hat, dass sie dies nicht möchte. Betroffene Personen empfinden das Verhalten als respektlos und grenzüberschreitend.

Beispiele sexueller Belästigung:

  • Aufdringliche Blicke
  • Unerwünschter Körperkontakt
  • Hinterherpfeifen
  • Indiskretes Ausfragen über private Lebensführung, Liebesleben
  • Aufforderungen zu sexuellen Handlungen
  • Entblößen
  • Anbringen oder Versenden pornografischer oder sexistischer Darstellungen
  • Scheinbar zufällige, wiederholte körperliche Annäherungen
  • Unangemessene Anrufe, Nachrichten oder Geschenke
  • Sexuelle Anspielungen, Gesten und Kommentare
  • Obszöne Witze und Bemerkungen 
  • Nachstellen, Verfolgen oder Bedrängen


Die Europäische Akademie für Frauen in Politik und Wirtschaft Berlin e. V. (EAF) hat im Austausch mit zahlreichen Organisationen und Personen aus Wirtschaft, Ministerien und Verwaltung, Medien, Kultur und Zivilgesellschaft eine Handreichung mit Handlungsempfehlungen gegen Sexismus für die Bereiche Arbeitsplatz, Kultur und Medien und öffentlichen Raum erarbeitet.

Oft geschieht sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz. Über die Hälfte aller Beschäftigten (alle Geschlechter) in Deutschland hat hier bereits sexuelle Belästigung erlebt oder beobachtet. Zu diesem Ergebnis kam die Antidiskriminierungsstelle des Bundes bereits 2015 in einer repräsentativen Umfrage.

Hier finden Sie verschiedene Informationsmaterialien zum Thema "Sexuelle Belästigung" der Antidiskriminierungsstelle:

Flyer Grenzen setzen

Flyer Grenzen setzen in leichter Sprache 

Weitere Informationen sowie Hilfe und Beratung finden Sie auf der Internetseite der Antidiskriminierungsstelle


Das Projekt "sePia":
Gefördert durch die Antidiskriminierungsstelle startete Pro Famillia Pforzheim e. V. sePia  - ein Projekt mit dem Ziel, durch umfassende Präventionsmaßnahmen für Benachteiligung zu sensibilisieren, schulen und zu beraten. 

Informationen zum Projekt finden Sie unter www.profamilia.de

Netzwerk gegen sexuelle Diskriminierung
Eine Übersicht der beteiligten Institutionen und Organisationen im Enzkreis, in Pforzheim und Landkreis Calw finden Sie unter: https://www.antidiskriminierung-pforzheim.de/index.html




Hilfe bei Zwangsheirat

Was ist eine Zwangsheirat?

Eine Zwangsheirat ist eine Eheschließung, die gegen den Willen mindestens einer der beiden Beteiligten geschieht. Fast immer sind es Frauen und Mädchen unter 18 Jahren, die verheiratet werden. 

Mit einer Zwangsheirat werden diese jungen Frauen ihrer Chancen auf ein selbst bestimmtes Leben beraubt. Meist bedeutet eine Zwangsheirat für die betroffenen Mädchen auch das Ende ihrer Schulbildung.

Ohne Hilfe schaffen es die jungen Frauen und Mädchen in den seltensten Fällen, aus dem Teufelskreis der Abhängigkeit auszubrechen.

Eine Zwangsheirat ist in Deutschland nicht erlaubt und steht unter Strafe (Strafgesetzbuch (StGB) § 237 Zwangsheirat)

Information, Beratung, Hilfe für Betroffene und Fachkräfte in Pforzheim und im Enzkreis

In Pforzheim und dem Enzkreis engagieren sich Fachkräfte und ehrenamtlich tätige Personen in vielen unterschiedlichen Institutionen, Organisationen, Netzwerken und Arbeitskreisen gegen geschlechtsspezifische Gewalt, darunter häusliche Gewalt und Zwangsverheiratung, und für ein selbst bestimmtes und gewaltfreies Leben für alle Menschen, unabhängig von Geschlecht, ethnischer Herkunft, Religion oder Weltanschauung, Behinderung, Alter oder sexueller Identität.





Beratung bei (drohender) Zwangsheirat 

Lilith Beratungsstelle


Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und deren Familie

  • Pforzheim 07231 – 28 17 00


Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche

  • Enzkreis 07231 – 308-70
  • Mühlacker 07041 – 8974 5101


Fachstelle gegen häusliche Gewalt

Ökumenisches Frauenhaus

Arbeitskreise und Netzwerke in Pforzheim und im Enzkreis (Stand März 2020)

Fachbeirat gegen häusliche Gewalt mit insgesamt 57 Mitgliedern aus unterschiedlichen Institutionen/Organisationen. Leitung und Koordination: Gleichstellungsbeauftragte des Enzkreises und Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Pforzheim.

Steuerungsgruppe Zwangsheirat mit insgesamt 8 Mitgliedern aus unterschiedlichen Institutionen/Organisationen. Koordination: Integrationsbeauftragte Stadt Pforzheim.

Bundesweite Hilfetelefone bei Konflikten und Problemen zu Hause (kostenlos und anonym)

  • Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen"           116 016
  • Hilfetelefon "Schwangere in Not"               0800 40 40 020
  • Nummer gegen Kummer                            116 111
    Hilfe für Kinder und Jugendliche    
  • Elterntelefon                                                0800 111 0550    

Hilfe für Männer als Betroffene von häuslicher und sexualisierter Gewalt

Es gibt viele Männer, die in ihrer Kindheit oder Jugend sexuell missbraucht worden sind. Und auch Männer werden Opfer von häuslicher und sexueller Gewalt. Gewalterfahrungen haben oft psychische Folgen wie Ängste, Schlafstörungen, Depressionen, Suchterkrankungen oder Belastungsstörungen. Das kann zu weiteren Problemen führen, z.B. in der Partnerschaft, im sozialen Umfeld, bei der Arbeit, in der Schule und im Studium.

Hier finden Sie weitere Informationen mit Kontaktadressen, an die Sie sich wenden können
Flyer für Männer als Betroffene von häuslicher und sexualisierter Gewalt